Gossip war gestern auf der Bambi-Verleihung in Potsdam live zu erleben. Das ist nicht verwunderlich angesichts des Riesenerfolgs des Albums „Music for Men“. Es ist aber auch ein Zeichen dafür, dass die dreiköpfige Band um Wuchtbrumme Beth Ditto der Indie-Szene entkommen und im Mainstream angekommen ist.

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Gossip ist die Band der Stunde. Treibende Disco-Beats verbunden mit rockigen Elementen und einer ganz starken Stimme, das ist das Geheimrezept der Band um Beth Ditto. Kein geringerer als Karl Lagerfeld war es, der Gossip gestern den Bambi in der Kategorie „Pop International“ verlieh und ein Loblied auf das Selbstvertrauen einer „vollschlanken“ Frau sang. Zugegeben ein wenig Ironie und Verwunderung steckte schon in den Worten die Lagerfeld als Laudator hervorbrachte. Schließlich arbeitet er in seiner Branche sonst nur mit den wirklich schlanken Mädels. Das aber dieses Schönheitsideal nicht das einzige sein kann, das eine Berechtigung hat auf dieser Welt, hat auch er mittlerweile verstanden und Beth Ditto als Gegenstück zu den dürren Laufstegmodels auf seine Modebretter geholt.

Tatsächlich ist es Bewunderung, die man dieser starken Frontfrau entgegen bringen sollte. Wenn auch ihr Erscheinen auf der Bühne in für ihre Verhältnisse arg knappen Outfits zunächst für Verwirrung sorgen kann, so hat sie das Publikum doch ganz schnell auf ihrer Seite. Unverwechselbar macht sie ihr Charme, ihr unglaubliches Selbstbewusstsein, ihr Lächeln und ihre kraftvolle Stimme. Eines ist ihr definitiv nicht abzusprechen: ihre Authentizität.

Gossip: Vom Geheimtipp zum Mainstream

Wahrscheinlich ist es genau das, was Gossip vom Geheimtipp der Indie-Szene zum Vorreiter des Mainstream verwandelt hat: Authentizität. Die Single „Heavy Cross“ läuft seit 2009 ununterbrochen auf deutschen und internationalen Radiosendern. Für das Album „Heavy Cross“ erhielten sie eine Gold- und eine Platinschallplatte. Man kann Gossip und Beth Ditto nur wünschen, dass es so erfolgreich weiter geht und sie noch ein Stückchen höher klettern auf der Karriereleiter. Obwohl: In schwindelerregenden Höhen befinden sie sich ja schon jetzt.

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