Heavy Metal ist eine ausgewachsene Form der Rockmusik. Die Bands, die sich diesem Stil verschrieben haben, treten meist mit einem bestimmten Image auf, spielen mit verschiedenen Klischees und versuchen zusätzlich zu Ihrer Musik mit der äußeren Erscheinung für Aufsehen zu sorgen.

Merkmale

Vorreiter des Heavy Metal waren sicherlich Deep Purple, Black Sabbath und Led Zeppelin, die mit Ihrer Musik den Weg für die harte Gangart des Rock´n Roll ebneten. Bands wie Metallica, Slayer, Anthrax, Megadeth, Pantera, aber auch in etwas luftigerer Form Bon Jovi, Europe, Van Halen und viele weitere sorgten für eine breite Palette des Musikangebotes. Ein eindeutiges Merkmal des Heavy Metal ist die deutliche Betonung der E-Gitarre. Diese wird mit einem Verzerrer dermaßen Klangentfremdet, dass sie sich wie ein Sägeblatt in die Gehörgänge fräst. Von der anfänglich rudimentären Spielweise entwickelten sich ein immer höher steigendes Spieltempo und neue Spieltechniken, die es der Band erlaubten, noch schneller zu spielen. Oft und ganz besonders zu Beginn des Heavy Metals wurde die Musik von konservativen Menschen als ein Werk des Teufels eingestuft.

Musik des Teufels?

Findige PR Agenten machten sich diese Bevölkerungsangst zu Eigen und nutzten diese Tendenz, um die Bands regelmäßig in den Medien auftauchen zu lassen. KISS beispielsweise wurde als Abkürzung für „Knights in Satans Service“ deklariert. Ozzy Osbourne biss auf der Bühne einer Fledermaus den Kopf ab, während Alice Cooper ein Schwein in die Luft sprengte und einen Frosch herunterschluckte, während die Kamera draufhielt. Platten besaßen angeblich satanische Botschaften, wenn man sie rückwärts abspielte, man brauchte nur eine ordentliche Portion Fantasie und musste oft genug hinhören. Die Illusion erledigte dann meist den Rest.

Kommerzialisierung

Dies alles trug dazu bei, dass der Heavy Metal in der 80er Jahren einen regelrechten Boom erlebte. Deutsche Bands wie Accept, Kreator, Running Wild, Scorpions und Blind Guardian arbeiteten sich langsam an die Spitze der Verkaufscharts und ließen die Popmusiker weit hinter sich. Das mystische Image einiger Vertreter hatte eine weitaus stärkere Anziehungskraft auf die Menschen und Zuhörer, als ein Schlagersänger. Heavy Metal war Salonfähig. Leider wurde dieser Erfolg von den Plattenfirmen mehr und mehr ausgeschlachtet. Hairspray Metal war eines der Schimpfworte, die Verfechter des True Metal, also des wahren Metals für die Bands verwendeten, die in Spandexhosen und mit hochfrisierten Haaren ihren Softmetal in den Stadien der Welt aufführten. Die Kommerzialisierung übernahm die Führung und mit dem Aufkommen des Grunge, Ende der 80er und Anfang der 90er verschwand der Heavy Metal erstmal in der Schublade. Die Kids und Teenager hatten genug von künstlichen Metalstars, die nicht mehr des Metals wegen auftraten, sondern nur noch um des Geldes willen.

Grunge

Nachdem der Grunge sich durch die eigene Limitierung und letztendlich durch den Selbstmord Kurt Cobains wieder selbstständig aus den Medien zurückgezogen hatte, konnte der Heavy Metal wieder etwas durchatmen und die Plattenverkäufe gingen wieder nach oben. Seitdem war es zwar nicht mehr möglich, das Metal Bands in solchen Größenordnungen wie in der 80er Jahren spielten, doch Bands von damals ziehen immer noch ein großes Publikum an. Metallica spielen nur selten vor weniger als 20.000 Fans.

Foto: Misha-Fotolia

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