I Need A Dollar – so schallt es derzeit aus jedem Radio. Spätestens seit dieser Aussage kann sich keiner mehr dem Gesang von Aloe Blacc entziehen. Um ein paar Dollar betteln braucht der US-Amerikaner jedoch nicht mehr. Der Erfolg der Single und des dazugehörigen Albums Good Things sind ihm sicher.

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Aloe Blacc, der gebürtig übrigens den komplizierten Namen Egbert Nathaniel Dawkins III trägt, ist nicht nur ein begnadeter Sänger, sondern ganz nebenbei Singer/Songwriter, Multiinstrumentalist und Rapper. Die Frage nach seinem Talent erübrigt sich also. Im Gegensatz zu den meisten Musikern möchte sich Aloe Blacc jedoch nicht auf ein Musikgenre festlegen. Sein Interesse gilt nicht nur dem Soul, Hip Hop und R&B – beeinflusst von Bossa Nova, Samba, Dancehall, Calypso und anderen, lässt er auch diese Genres in seine Musik einfließen. Damit ist Aloe Blacc wohl den bösen, kleinen, engen Schubladen entkommen.

Sein neues Album Good Things scheint vom Titel her eine bescheidene Untertreibung. Was die erste Single I Need A Dollar verspricht, wird mit dem Album mehr als erfüllt. Nicht nur, dass man an diesem wunderbaren Soul nicht vorbei kommt, zumindest wer Herz, Hirn, Seele und Ohren hat. Aloe Blacc versteht es auch, großartige, eingängige Musik zu machen, ohne dabei zu vergessen, Inhalte zu transportieren. Für ihn ist Soul nicht einfach nur Liebesgesäusel, sondern der richtige Platz Kritik zu vermitteln – und die Geschichte des Souls gibt ihm Recht. Good Things thematisiert die Probleme unserer Konsumgesellschaft, beklagt Armut, Geldnot, Obdachlosigkeit und prangert all die an, die dafür verantwortlich sind. Hartes Brot also!

Trotz der ernsten und anklagenden Haltung, schafft es Aloe Blacc mit seiner weichen und warmen Stimme zu verzaubern. Um Herz und Seele zu berühren braucht er weder irgendwelche Schnörkeleien oder Schnickschnack noch pompöse Arrangements. Die komplette Produktion erscheint sehr schlank und spezielle Sound-Effekte sind auf den Punkt in Szene gesetzt: So erklingen hier mal ein paar Bläser, dort ein paar Keyboard-Sounds, dann ein paar Offbeat-Rhythmen und nachher noch ein paar Wah-Wah-Gitarren. Aber trotz der vielen kleinen Details wirkt die Platte niemals strukturlos oder überladen.

Fazit: „I Need A Dollar“ – denn die Platte ist jeden einzelnen Wert!

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