Das Berlin Festival 2011 fand am vergangenen Wochenende zum wiederholten Male auf dem Areal des ehemaligen Flughafen Tempelhof statt. Musicattack hat die Location für euch gecheckt und Vor- sowie Nachteile entdeckt.

Grau in Grau präsentierte sich das Gelände des Berlin Festivals am Freitagnachmittag um 14 Uhr, als James Blake auf der Main Stage den Startschuss für das diesjährige Musikfest gab. Der wolkenverhangene Himmel senkte sich tief auf das Areal herab, das einstmals als Landeplatz für Flugzeuge diente. Auf dem Rollfeld ging es am frühen Nachmittag noch verhältnismäßig ruhig zu, die Festivalgäste krochen erst nach und nach aus ihren Löchern und bevölkerten das Gelände.

Berlin Festival 2011: Bühnen und Akustik

Auf insgesamt 3 Bühnen wurde am vergangenen Festivalwochenende ordentlich gefeiert. Die Main Stage präsentierte sich im Zentrum des Geländes, rechts und links davon befanden sich die kleinen Bühnen des Hangar 4 und 5. Die Hangars zeigten sich im luftigen Gewand mit geöffneten Toren, was dem Platzangebot deutlich zu Gute kam. Drängeln oder schubsen musste auf dem Berlin Festival in diesem Jahr keiner, außer er hat es unbedingt darauf angelegt.

Auch die widrigen Witterungsverhältnisse konnten am Freitagabend keinem Festivalbesucher die Laune verderben. Wohl behütet von den Dächern des ehemaligen Flughafen Tempelhof konnte man entspannt der Musik lauschen.

Alles schön und gut, nur ein doch teils gravierender Nachteil dieser Location sollte nicht außer Acht gelassen werden. Die massiven Betonbauten des ehemaligen Flughafens sorgen für teils störende Echo-Wirkungen, die die Soundqualität der Live-Musik doch arg negativ beeinflussen. Musikalische Details schienen im Klangbrei nahezu zu ertrinken, oft gewann merkwürdiges Knarzen und Brummen die Oberhand über sanfte Töne. So konnte sich schon James Blake bei der Eröffnung des Berlin Festival am Freitag nicht von seiner Schokoladenseite zeigen. Seine sonst so feinfühlige, soulige Stimme ging in der Geräuschkulisse  und den harten Bässen nahezu unter.

Berlin Festival Organisation

Im Großen und Ganzen muss man den Veranstaltern des Berlin Festival 2011 ein dickes Lob aussprechen. Der Einlass erfolgte an beiden Tagen (wenn auch  mit etwas Wartezeit) nahezu reibungslos. Die Running Order wurde fast peinlich genau eingehalten, sodass Verzögerungen im Zeitplan kaum zustande kommen konnten.

Als positiv anzumerken ist außerdem, dass es eine bunte Mischung an Künstlern aus verschiedenen Genres zu bestaunen gab. Neben Rock, Pop, Indie und Electro, waren auch Soul und Hip-Hop auf dem Festival zu vernehmen. Im Club X-Berg konnte man in diesem Jahr auch nach 24 Uhr noch in ausgedehnten DJ-Sets baden.

Berlin Festival Art Village


Im Berlin Festival Art Village ging es in diesem Jahr nahezu nostalgisch zu. In Erinnerung an den Mauerbau, der 2011 genau 50 Jahre zurückliegt, bemalten, beklebten und besprühten zahlreiche Künstler große Leinwände und ließen die Festivalgäste an der Entstehung ihrer Werke teilhaben. Die Fancy Dress Competition lud zur persönlichen Teilnahme ein und prämierte das beste Airport-Outfit.

Essen & Getränke

Für das leibliche Wohl der Festivalgäste sorgten in diesem Jahr wieder zahlreiche Gastronomie-Betriebe. Von Asiatisch, über Italienisch und Indisch, hin zu Bio-Crêpes und veganen Hot Dogs, bis zu Pommes, Hamburger und deftiger Handbrotzeit, blieb kaum ein kulinarischer Wunsch unerfüllt. Neben Bier und Softgetränken, wurden außerdem auch warme Getränke wie Kaffee oder indischer Chai angeboten. Lecker!

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