Prinz Pi. Ehemals Prinz Porno. Hat mit „Beatfabrik“ und solo in Berlin zur Jahrtausendwende Meilensteine deutschen Untergrundraps geliefert. „20.000 Meilen“, „Keine Liebe“ oder „Radiumreaktion“ sind alles Tracks aus dieser Zeit, die bis 2004 andauerte.

Nach einem einjährigen Ausstieg aus dem Rapgeschäft kehrte Friedrich Kautz, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, mit einem überraschenden MZEE-Streetalbum wieder zurück. Ein weiteres Streetalbum und eine Single später nannte Prinz Porno sich Prinz Pi – laut eigenen Angaben, weil er die Klassifizierung seiner Musik durch Leute, die sich schon von seinem Namen abschrecken ließen, vermeiden wollte.

Prinz Pi – Instinkt
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Seit der Rückkehr als Musiker hat sich der Stil seiner Musik geändert – weg von psychopathisch-kreativem Battlerap hin zu teils anspruchsvollem, teils psychopathisch-kreativem No-Peanuts-Rap. No Peanuts ist das Label von Prinz Pi, übrigens mit einer der besten Rapper Deutschlands, auch wenn die Verkaufszahlen hinter Rampenlichtabstaubern wie Kool Savas oder Bushido weit zurückliegen.

Prinz Pi – Zünd die Welt an
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Das 2006 erschienende Album „Donnerwetter“ war dann auch der beeindruckende Beweis seiner Fähigkeiten und derer seines Beats bauenden Kumpels Biztram. Das Duo werkelt gerade am Album-Nachfolger „Neopunk“ (zum gleichnamigen Blog), der im Herbst erscheinen soll. Bis dahin hat Pi sich die Zeit vertrieben: In diesem Jahr standen ein Remix-Album, ein karitativer Besuch in Afrika und die Tourette-Tour auf dem Plan. Bei letzterer konnten die Fans per Internetumfrage bestimmen, wo der Tourbus halten sollte – der Eintritt war außerdem, soweit ich das mitbekommen habe, gratis.

Prinz Pi ist einer der Rapper Deutschlands, die kreativ und aktiv darangehen, ihre Musik unabhängig von Schubladen und Rollenklischees an den Mann zu bringen. Das sollte man bewundern, die Mucke ist nebenbei auch noch top…

Beatfabrik / Savas – Freestyle Zeug
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