Good Girl Gone Bad – der Titel des letzten Albums von Rihanna war nicht einfach nur Geschwätz. Nein, die 21-jährige R&B-Sängerin macht tatsächlich ernst! Wer das nicht glauben will, der braucht nur mal kurz das neue Studioalbum in die Hand zu nehmen. Vom Cover bis zum musikalischen Inhalt – das nette Mädel von nebenan ist verschwunden.

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In den letzten Monaten hatte sich wahrscheinlich jeder gefragt, wie sie wohl die schlimmen Erfahrungen mit Ihrem Ex, dem Schlägertypen Chris Brown verarbeiten wird. Lange genug hat sie sich von ihm wie Dreck behandeln lassen – doch ist jetzt Schluss. Mit neuer Kraft, neuem Mut und Selbstvertrauen verarbeitet Rihanna all Ihre Erlebnisse in der neuen Platte „Rated R“. Sie setzt ein klares Zeichen – nämlich mit mir nicht mehr – und rechnet rigeros mit Chris Brown ab.

Schon die ersten Sekunden läuft einem der erste Schauer über den Rücken, als man von einer Orgel begleiteten, unheimlichen Stimme begrüßt wird: „To those of you who are easily frightened / we suggest you turn away now / to those of you who think they can take it / we say: welcome to the mad house“. Kaum verhallt, wird man von einer heftigen Bassline damit vertraut gemacht, in welchem Zustand sich Rihanna befindet. Oh ja, Sie ist sehr wütend!

Die neue aggressive Seite von Rihanna zieht sich wie ein roter Faden als Grundtonus durch „Rated R“. Ihr Motto ist ganz klar Flucht nach vorn und so schreit lauthals – und verständlicher Weise – nach Vergeltung. Ob in dem düsteren „Hard“, in „Rude Boy“ oder der Rachefantasie „Fire Bomb“, in der ihre Gelüste wie folgt zum Ausdruck kommen: „Can’t wait to see your face when your front windows break and I come crashing through“.

Diese Art der Aggressionsbewältigung, die in dem Song „G4L“ (GangsterFor Life) ihren Höhepunkt findet, macht wirklich auch jedem Blinden mit Krückstock deutlich, dass das kleine R&B-Partymäuschen der Vergangenheit angehört. An diese Stelle treten nun satte Gitarrenriffe, brachiale Basslinien und kühle R&B-Beats mit hier und da kleinen Ecken und Kanten!

Neben Ihrer angestauten Aggresion zeigt sich Rihanna vor allem reuevoll und nachdenklich, wie es „Russian Roulette“ oder „Cold Case Love“, übrigens aus der Feder von Justin Timberlake, nicht deutlicher zeigen könnten.

Auch die stimmliche Weiterentwicklung sowie ihr eigenes Mitwirken am gesamten Album, lassen „Rated R“ zu Rihannas wohl ehrlichsten und authentischsten und gleichzeitig auch besten Album werden.

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