PJ Harvey veröffentlicht am heutigen 11. Februar 2011 ihr 11. Studioalbum mit dem Titel „Let England Shake“. Fast könnte man glauben, sie wolle, dass ein Ruck durch England geht. Aber ist die Platte wirklich ein politisches Manifest?

Let England Shake ist bereits das 11. Studioalbum der außergewöhnlichen britischen Sängerin PJ Harvey. Sie lässt sich weder in eine Schublade stecken, noch lässt sie sich vergleichen mit den heutigen Pop-Püppchen. Ihr Style, ihre Musik und ihre Texte polarisieren, kritisieren, heben sie aus der Masse heraus. Mit Let England Shake hat sie (anders als man vielleicht glauben mag) keine politische Protestschrift verfasst, sondern ein Protokoll des Krieges.

PJ Harvey – neues Album: Let England Shake

PJ Harvey, eigentlich Polly Jean Harvey, hat ihr neuestes Werk nicht irgendwo aufgenommen. Ebenso mystisch wie das Album an sich daher kommt, ist auch der Ort, der zum Studio umfunktioniert wurde: eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert in der englischen Grafschaft Dorset. Den Blick über das Meer gerichtet, nahm PJ Harvey dort gemeinsam mit einer ganzen Menge toller Musiker ihre Platte auf. Auch alte Bekannte fanden sich darunter ein, so z.B. Flood (Produzent Mark Ellis), John Parish (Automatic Dlamini) und Mick Harvey (Gründungsmitglied von Nick Cave and The Bad Seeds).

Let England Shake mutet an wie ein Kriegstagebuch aus vergangenen Tagen, aber auch aus der Gegenwart. So setzt PJ Harvey ihre Stimme ein, um den Soldaten in Afghanistan Gehör zu verschaffen, bringt ihre Ängste und Sorgen zum Ausdruck. Neben diesen noch so gegenwärtigen Kriegsereignissen singt sie auch über den 1. Weltkrieg, beispielsweise über die Schlacht von Gallipoli, die einer anderen Generation angehört, schließlich aber doch uns alle etwas angeht.

[youtube CWBrWhrKchQ]

Über das Album und ihre Intentionen sagt PJ Harvey selbst:

„Das Album wirft ein Auge auf die Welt und aktuelle Konflikte. Ich beobachte und erzähle über diese Dinge immer aus einer menschlichen Sichtweise. Ich bin nicht die Richtige, um ein politischen Statement zu singen. Ich singe als Mensch, den Politik so wie jeden anderen etwas angeht und der von ihr betroffen ist. Das ist für mich die bessere Herangehensweise als die der klassischen Protest-Musik.“

PJ Harvey: Tour Termine 2011

21.02.2011 Berlin, Admiralspalast
22.02.2011 Berlin, Admiralspalast

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